Nord-Lenangen Nord-Norwegen 2006
Lyngen Tur- og Havfiskesenter

07.06.2006 - 14.06.2006

Nach über ein Jahr der Vorbereitung ging es nun endlich am 7. Juni 2006 mit dem Flugzeug ab Hamburg mit 21 angelverückten Membern des Norwegen-Angelforums auf nach Nord-Norwegen. Für fasst alle von uns war es die erste Tour in den hohen Norden Norwegens und sollte bislang auch das Highlight jeder persönlichen Angeltour werden.

Eingebucht hatten wir uns für eine Woche über den Reiseveranstalter DinTur in die Anlage "Lyngen Tur- og Havfiskesenter". Diese Anlage befindet sich nördlich von Tromsö in Nord-Lenangen, an einem kleinen Fjord zwischen dem Ullsfjord und dem Lyngenfjord. Von den dort vorhandenen 5 Häusern, belegte unsere Truppe davon alleine 4. Ich bezog mit 5 anderen Teilnehmern die Hütte 4 (Storgalten), welche wir schon vorher wegen unserem Zielfisch als "Dorschhaus" titulierten.

Die Teilnehmer

Die "Dorschhäusler"

Christian      ich      Ulli      Tom      Frank      Erich


Mitwoch 07.06.2006

So machten sich dann 21 Teilnehmer, aus der ganzen Republik anreisend, auf den Weg nach Hamburg zum Treffpunkt Flughafen. Unser Flug HHI6938 der Charterfluggesellschaft "Hamburg International Airlines" sollte um 13:05 Uhr starten.

Ich fuhr zusammen mit Achim (Lengalenga) und Holger (Leierfisch) mit dem "grünen Frosch" von Achim zum Flughafen nach HH. Vorher trafen wir uns noch auf dem Rasthof "Sittensen" mit Florian(Atomobst) und Rudi(Rudi) die uns dann begleiteten.

Als wir gegen 09:30 Uhr in HH am Flughafen ankamen, waren bereits schon einige Teilnehmer unserer Tour vor Ort gewesen. Wir entluden das Gepäck aus unseren Autos und gesellten uns zu den bereits anwesenden. Viele von uns sahen sich hier zum ersten Mal, jedoch war gleich eine gewisse Sympathie unter uns Teilnehmer vorhanden gewesen

Je mehr Teilnehmer eintrafen und ich das ganze Gepäck sah, was sich da ansammelte, kam es mir fasst so vor, als ob wir allesamt auswandern wollten. Wir durften jeder 40 Kg an Gepäck mitnehmen, aufgeteilt auf maximal 3 Gepäckstücke. Das passte auch irgendwie, nachdem schon Wochen vorher immer wieder Probe gepackt wurde und wirklich nur das nötigste mitgenommen wurde.

Nachdem dann alle Teilnehmer eingetroffen waren und die Autos auf den Außenparkplätzen abgestellt waren, bewegte sich unsere Karawane zu den Check-In-Schaltern. Hier gab es doch noch etwas Verwirrung, weil das Bodenpersonal doch etwas überfordert war, was das Gepäck, die Aufteilung und den Inhalt von uns Anglern betraf. Sämtliches Gepäck, in dem Metallteile waren, musste nach dem Wiegen als Sondergepäck aufgegeben werden und so mussten wir dann alle noch zum anderen Schalter für Sondergepäck hin.

Das ganze Gepäckt wirklich nur für eine Woche ?

Als wir dann alle die Check-In-Prozedure hinter uns hatten, nutzten noch einige den zollfreien Einkauf um sich mit Rauch- und Bölkstoff zu versorgen. Danach hatten wir noch etwas Zeit bis wir unseren Flieger, eine Boing 737-700, betreten konnten. Wir fanden uns alle in einem Flughafenbistro ein, wo sich speziell die Raucher unter uns noch ihren Nikotinhaushalt ins Gleichgewicht brachten. Dann war es endlich soweit und es ging ab in den Flieger ……

Im Flieger selbst waren über 95 % der Passagiere nur Angler gewesen. Allerdings war er nur zur Hälfte belegt gewesen und so konnten wir uns nach dem Start, von unseren zugeteilten Plätzen im ganzen Flugzeug umsetzen und so ein wenig mehr Platz und Beinfreiheit zu haben.

Der Flug bis zu unserem Zwischenstop in Evenes verging sehr schnell. Leider konnten wir Norwegen nicht aus der Luft genießen, weil wir ab Oslo eine sehr dichte Wolkendecke hatten. In Evenes hatten wir 30 Minuten Aufenthalt, konnten aber im Flieger sitzen bleiben. Die anderen Angler aus dem Flieger hatten ihr Reiseziel schon erreicht gehabt. Aber auch für uns sollte es nicht mehr lange dauern, weil bis nach Tromsö es nur noch ein halbe Stunde Flugzeit war.

In Evenes stiegen dann noch einige Angler zu , die dann nach dem halbstündigen Weiterflug nach Tromsö wieder nach Hamburg zurückflogen. Sie erzählten, dass bei ihnen so einiges an Gepäck nicht mitgekommen war und erst nach Tagen nachgeliefert wurde. Na hoffentlich passiert das mit unserem Gepäck nicht auch.

Pünktlich setzte unser Flieger in Tromsö auf und bei der Gepäckausgabe waren doch alle erleichtert, dass unser Gepäck ohne Schaden mit angekommen war. Vom Zoll wurden nur Stichproben gemacht. Ein Zöllner wollte von mir wissen, was ich in meiner Styroporkiste habe. Nachdem ich ihn sagte, dass es nur Lebensmittel sind, war es okay für ihn. Alkohol und Zigaretten interessierten ihn nicht.

Dichte geschlossene Wolkendecke über Norwegen

Bald am Ziel vieler unserer Träume angekommen

Tromsö präsentierte sich uns in einem Einheitsgrau bei leichtem Nieselregen und leichtem Wind. Es dauerte nicht sehr lange, nachdem wir die Flughafenhalle verließen und die Raucher sich wieder ihren Nikotinhaushalt zuwendeten, bis uns Laila Vestby (einer der Anlageninhaber) mit einem Reisebus für den Transfer zum Havfiskesenter abholte - tolle Organisation.

Jetzt waren es nur noch ca. 3 Stunden bis zur unserer Anlage. Jedoch mussten wir um 20:00 Uhr die letzte Fjordfähre über den Ullsfjord erreichen. Ansonsten hätten wir einen großen Umweg fahren müssen und hätten den Fjord umfahren müssen. Wir erreichten frühzeitig den Fähranleger und hatten auch noch Zeit um uns die Beine zu vetreten. Wir stiegen alle aus dem Bus aus und genossen diese einzigartige Landschaft, die schneebedeckten Berge, diese absolute Stille in dieser atemberaubenden Natur.

Während dem Übersetzen über den Ullsfjord, stärkten sich einige noch im Bordkiosk mit einem Kaffee und einem Sandwich usw. Dann waren es nur noch 30 Minuten Fahrt gewesen und die Spannung steigerte sich so langsam dem Höhepunkt, was uns allen in dieser Woche erwarten würde. Ich denke, dass wir alle heiß waren und es kaum noch erwarten konnten, unsere Montagen im Nordatlantik in die Tiefe zu schicken.

In Lenagen angekommen, stiegen noch ein paar Angler aus. Sie hatten das "Lyngen Feriehus" gebucht, welches sich vor einer Brücke befindet, die wir nur noch überqueren mussten, bis wir dann endlich an unserem Reiseziel, dem "Lyngen Tur- og Havfiskesenter" angekommen waren.

Nachdem wir dann unsere Hütten zugeteilt bekamen und unsere Sachen auspackt hatten kam doch schon etwas hektik auf, obwohl wir alles doch eher ruhig angehen lassen wollten. Wir waren doch alle heiss gewesen und fieberten unseren ersten Ausfahrt entgegen. Wir konnten gerade mal noch ein schnelles warmes Mahl zubereiten und es eilig essen, bevor wir dazu übergingen und unser Angelgeschirr zusammen bauten.

Beim Fähranleger am Ullsfjord

Die Anlage Lyngen Tur- og Havfiskesenter


Donnerstag 08.06.2006

Mittlerweile ist der neue Tag schon 10 Minuten alt und wir haben es gar nicht mitbekommen. Draußen war es taghell und Sonne satt. Es gab keinen Unterschied hier zwischen Tag und Nacht. Wer die Mitternachtssonne nicht selbst einmal live gesehen hat, der hat wirklich etwas Wunderschönes verpasst.

Die 2 Bootsbesatzungen aus unserem Haus verteilten sich auf -Tom, Frank und ich - sowie - Ulli, Christian und Erich -. Unser Bootsbesatzung war eine mit der ersten, die sich dem Fisch stellen wollte. Unser Boot, ein Uttern A56 mit 40 PS 4.Takter, war neben der Rauwasserbeschaffenheit für 3 Personen optimal ausgelegt. Neben Echolot war auch noch ein Kartenplotter vorhanden gewesen, welcher uns noch gute Dienste erweisen sollte. Entgegengesetzt der Windvorhersage war das Meer spiegelglatt und so starteten wir bei besten Bedingungen unsere erste Ausfahrt.

Wir fuhren zum Leuchtfeuer an der nördlichen Spitze von Nord-Lenangen. Eigentlich war es laut Kartenhotspots egal wo wir angelten, weil überall sehr viel Fisch zu fangen sein sollte. Bei einer Tiefe von ca. 60 Metern ließen wir erstmals unsere Pilker in die Tiefe. So nach und nach sahen wir immer mehr Boote von den anderen nachkommen, die aus dem Fjord in Richtung offenes Wasser fuhren.

Ich weiß gar nicht, was mich an diesem ersten Abend auf dem Wasser mehr fasziniert hatte. War es die Erwartung auf den Rekordfisch oder einen nicht alltäglichen Fisch oder war es einfach die ganze einzigartige Kulisse gewesen, gekrönt noch durch die Mitternachtssonne. Kurz geschrieben – einfach unbeschreiblich.

Traumhafte Kulisse die für uns wahr wurde

So zeigte sich uns der Blick von unserer Terasse aus

Wir fingen vereinzelnd ein paar Dorsche und es war nicht so gewesen, dass uns die Fische nur so ins Boot gesprungen sind. Wir mussten uns anfänglich schon anstrengen, um Fisch zu bekommen. Aber das war auch erstmal nur Nebensache gewesen, weil wir alle doch einfach von dem Farbspiel der Mitternachtssonne auf die Landschaft mehr als nur beeindruckt waren. Wir fischten nicht verkrampft sondern sehr entspannt. Jeder von uns gönnte sich dabei auch einfach mal seine persönliche Auszeit und zog sich diese ganze Atmosphäre Nordnorwegens in sich rein.

Als wir irgendwann in Richtung Ufer drifteten und nur noch nah davon entfernt waren, sah Frank einen flüchtenden Kleinköhlerschwarm. Okay sagten wir uns, da sollte was gehen. Die Drift war gut, sodass wir genau darauf zu drifteten. Bei einer Wassertiefe von nur 10 Metern ließen wir unsere leichten Pilker hinab. Wir waren jetzt mitten über dem Köhlerschwarm gewesen.

Beim Hochkurbeln verfolgte ein großer Dorsch den Pilker von Tom’s Montage, der aber kurz vor der Wasseroberfläche wieder in die Tiefe schoss. Danach ging es Schlag auf Schlag bei uns und alle 3 Rutenspitzen verneigten sich Richtung Wasser. Wir fingen gute Dorsche zwischen 70 und 80 Zentimeter und das sehr schnell hintereinander. Aufgrund der Vielzahl und der fasst gleichen Größe der Dorsche, beschlossen wir, Dorsche um 70 Zentimeter wieder ihrem nassen Element zu übergeben. Wir hätten sonst schon sehr viel Filet machen können an dieser Stelle aber die richtigen Knaller waren da noch nicht bei gewesen. So versetzen wir dann auch bald und versuchten es noch an einigen anderen Stellen.

Na na na, da wurden Frank und ich doch glatt von Tom beim Angeln gestört

So anstrengend, wie es hier Tom zeigt, kann Angeln sein

Gegen 05:30 Uhr beschlossen wir dann zurück in die Anlage zu fahren. Wir hatten mehr Fisch als wir wollten, weil der erste Fang ausschließlich für die nächste Mahlzeit vorgesehen war. Für den ersten Tag reichte es auch. Die Ausbeute war gut gewesen und irgendwie merkten wir auch die Müdigkeit, des doch langen Tages durchkommen. So ging es dann bei Sonnenschein, strahlend blauem Himmel und spiegelglattem Wasser zurück zum Camp.

Wir waren nicht die letzten gewesen die rein kamen und in der Anlage waren auch noch einige aus den anderen Hütten wach gewesen – oder schon wieder wach. Das ist mir sowieso aufgefallen, dass egal wann man wach war (und das war seeeehr lange) und sich im Camp aufhielt, es niemals ganz ruhig war und man immer jemanden vorgefunden hatte. Es waren immer ein paar Teilnehmer aktiv gewesen und ich empfand es als sehr angenehm, sich irgendwann mitten in der „Nacht“ oder am Tag zu unterhalten und die Eindrücke und Erlebnisse auszutauschen.

In unserer Hütte waren Erich und Ulli schon wach gewesen. Christian sägte noch die restlichen Bäume Norwegens ab, was wir alle gut mit anhören konnten, weil sich sein Schlafzimmer im Erdgeschoss befand. Nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten und unsere Eindrücke vom ersten Tag ausgetauscht hatten, ging unsere Bootsbesatzung erstmal schlafen.

Als wir am frühen Nachmittag wieder wach wurden, hatte sich die Wetterlage drastisch verändert. Es wehte ein starker Südwest Wind und es regnete vereinzelnd. Nach einem Frühstück und netten Plausch mit den anderen, wollten wir es trotzdem versuchen rauszufahren. Die Anlage liegt windtechnisch sehr geschützt und der Südwest Wind kann die Wellen hier nicht so stark aufbauen - dachten wir.

So fuhren wir dann mit beiden Booten raus. Je näher wir aber dem Fjordausgang kamen, dort wo sich der Ullsfjord mit dem Lyngenfjord vereinte, wurden die Wellen immer Höher und es herrschte dort eine üble Kreuzsee mit sehr starker Drift. Es war uns unmöglich gewesen, dort zu fischen bzw. weiter raus zu fahren. So wurden wir gezwungen, im geschützten Bereich des Fjordes zu fischen.

Wir wollten es auf Steinbeisser probieren und suchten uns eine viel versprechende Kante aus. Wir setzten die Drift vom Leuchtfeuer beim Ullsfjordeingang aus rüber zum Leuchtfeuer Nordkante Lenangen. Sie trieb uns ideal eine Kante entlang, bei einer Wassertiefe um die 30 Meter. Bei den ersten Driften kamen nur ein paar kleine Dorsche und Schellfische ins Boot. Danach fing ich doch noch 3 Steinbeisser jeweils um die 80 cm, wobei die auch sehr hart erkämpft waren. Für die Zeit, die wir auf dem Wasser waren, viel die Ausbeute doch etwas zu gering aus und wir beschlossen frühzeitig rein zufahren.

Eine völlig neue Wetterlage innerhalb von nur Stunden

Meine Ausbeute für den Rest des Tages, 3 Steinbeisser

Ein paar andere Teilnehmer aus den anderen Hütten fischten den Tag lang im windgeschützten Bereich des Bottns, der sich nur unweit von der Anlage entfernt befindet und das Ende von unserem Fjord war. Jedoch wurde auch hier nichts Erwähnenswertes gefangen. Allerdings werden in diesem Bootn immer wieder gute Fänge von Dorsch und Heilbutt verzeichnet. Wenn der Wind nicht nachlassen würde, dann werden wir es am nächsten Tag dort auch mal versuchen.

Am Abend zauberte Tom uns noch ein leckeres Abendessen. Es gab die Fischfilets vom Vortag mit Kartoffelröstis und selbst kreiertes Pfannengemüse. Nach dem deftigen Mahl und einen Besuch bei den anderen Teilnehmern knüpften einige sich noch ein paar Montagen und brachten ihr Angelgeschirr auf den laufenden. Es wurde dann auch sehr schnell ruhig in unserer Hütte und wir gingen alle früh schlafen.


Freitag 09.06.2006

Über Nacht hatte sich das Wetter nicht gebessert. Der Wind aus Südwest hatte sogar noch zugenommen und an eine Ausfahrt zu den Hotspots war nicht zu denken. So ließen wir den Tag ruhig angehen und schmiedeten einen Ablauf für den heutigen Tag. Das schlechte Wetter kam vielen von uns auch nicht so ungelegen, weil heute das WM Eröffnungsspiel Deutschland - Costa Rica stattfand.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fanden sich dann die Bootsbesatzungen bei Booten ein. Wir wollten es heute im nahe liegenden Bottn versuchen. Die Fahrt dort hin dauerte nur 10 Minuten. Wir mussten unter eine Brücke durchfahren, wo im Rhythmus der Gezeiten sehr viel Wasser durchfloss und so ein richtig kleiner Ministraumen entstand. Bei der Durchfahrt unter der Brücke sollte man auf seine Angelruten aufpassen, die sich im Bootsrutenständer befinden, weil die Durchfahrtshöhe doch nur sehr gering ist und sich einige so ihre Rutenspitzen ruinierten.

Den Entschluss im Bottn zu Angeln hatten auch noch andere gehabt, weil wir teilweise mit 6 Booten aus unserer Anlage dort am Fischen waren. Wir fingen dort sehr viel Kleinfisch und so langsam wurde es auch lästig, diese kleinen Scheißer immer wieder von den Haken zu machen. Nachdem uns dann aber eine Bootsbesatzung aus der Anlage "Lyngen Feriehus" einen sehr großen gerade gefangenen Dorsch zeigte, kam wieder Hoffnung bei uns auf und wir konzentrierten uns wieder etwas intensiver.

Es blieb bei uns aber bei den Kleinfischen und auch im Bottn war der starke Wind doch sehr zu spüren gewesen. Sehr heftige Fallwinde kamen von den umliegenden Bergen herab und schoben unser Boot doch teilweise sehr heftig von der Stelle. Am Nachmittag fuhren wir dann zurück und wollten uns auf das bevorstehende Länderspiel einstimmen. Außerdem war noch gemeinsames Grillen angesagt gewesen und Hein wollte uns beweisen, wie gut eingelegtes Walfleisch schmeckt, was er zuvor besorgt hatte.

Ulli und Erich beim Angeln im Bottn

Wahre Fans im Norden Norwegens - Holger und Achim

Die Ausbeute von den anderen Teilnehmern war auch gleich Null gewesen und es waren auch nur noch ein paar Boote draußen gewesen, als wir in die Anlage kamen. Einige Fußballfans waren schon in Vorfreude auf das Länderspiel gewesen und speziell Holger(Leierfisch) und Achim(Lengalenga) legten sich das passenden Outfit zu. Wir wollten alle zusammen in der Nachbarhütte von uns das Fußballspiel anschauen. Es war schon ganz nett gewesen, mal faßt alle Teilnehmer in einer Hütte vereint zu sehen. Das Fußballergebnis war dann auch aufmunternd gewesen was sich auch gleich auf das Wetter auswirkte. Der Wind flaute etwas ab und so beschlossen einige von uns noch eine Ausfahrt zu versuchen.

Ich fuhr zusammen mit Tom und Frank auch nochmal raus aber die Restdünung am Ausgang des Fjordes war doch noch sehr hoch gewesen. Die Teinehmer mit den größeren Alubooten konnten eine Ausfahrt aus den Fjord wagen aber wir wurden wieder gezwungen etwas unter Land zu Fischen. Wir fingen ein paar Dosche und gute Schellfische aber der Hit war es nicht gewesen. Egal wohin wir umsetzten oder welche Köder wir nahmen, es blieb eine magere Ausbeute und bei uns kam auch ein wenig Frust auf.


Samstag 10.06.2006

Als ich in der Früh meine Augen öffnete und ich den Wind ums Haus pusten hörte, versprach der heutige Tag nichts gutes. Beim gemeinsamen Frühstück und Planung für den heutigen Tag war der Tenor der, nicht wieder gezwungener Weise in den Bottn zu fahren, sondern solange der heftige Wind anhielt, uns lieber etwas zu erholen.

Wir mußten auch noch ein paar Lebensmittel besorgen, weil das Wochenende bevor stand und wir noch einiges benötigten. Rudi aus der Nachbarhütte wollte ebenfalls zum Einkaufen fahren und so schlossen sich einige ihm an. Wir fuhren mit seinem Boot zur Reekerfabrik und legten dort an. Der Lebensmittelladen befindet sich an der Rückseite der Fabrik.

Der Laden hatte ein gutes Sortiment und die Verkäuferinnen waren alles sehr freundlich und hilfsbereit gewesen. Sie hätten uns sogar mit ihrem Auto zurück zur Anlage gefahren aber wir waren ja mit dem Boot da. Die Lebensmittelpreise dort ließen einen aber die Tränen in die Augen schießen. Sicherlich nicht mit den Preisen in einem Discounter im Süden Norwegens zu vergleichen.

Gegend Abdend nahm der Wind spürbar ab und schon standen wir alle für die nächste Ausfahrt bei den Booten bereit. Jedoch war auch diese Ausfahrt nicht von Erfolg gekrönt. Wir fingen vereinzelnd mittlere Dorsche und ein paar gute Schhellfische. Für die Zeit auf dem Wasser war die Ausbeute aber einfach zu wenig gewesen. Na wenigstens klarte das Wetter auf und die Sonne kam hervor. So gegen 23:30 Uhr fuhren wir dann mit doch etwas betrübter Stimmung zurück zur Anlage. Tom und ich versorgten die Fische und Frank verkrümelte sich gleich in die Kiste.


Sonntag 11.06.2006

Nach dem Filetieren waren Tom und ich noch nicht sehr müde gewesen und hielten uns noch ein wenig in der Anlage auf. Ein begehrter Treffpunkt war immer der Bootssteg oder das Filetierhaus. Da war immer jemand anzutreffen und man konnte hier noch ein kleines Schwätzchen halten. Als gegen 1:00 Uhr Haui reinkam und er uns mitteilte, dass draußen Ententeich war, schauten Tom und ich uns an und ohne große Worte kannten wir die Antwort unserer Gedanken. Wir fahren noch mal raus.

Da Frank schon zu Bett gegangen war, hatten wir noch für einen anderen Platz auf unseren Boot. Schnell schloss sich uns Christian (Splitcane) an und schon fuhren wir bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein nochmals raus Richtung Fjordausgang.

Um 1:15 Uhr ging es nochmals raus

Optimale Bedingungen für eine Fahrt zu einem Hotspot

Am Fjordausgang angekommen fuhren wir links in den Ullsfjord rein. Eigentlich wollten wir hier an den Kanten auf Steinbeisser gehen aber die gute Wetterlage erschien uns für einen entfernter liegenden Hotspots viel passender. Ich sagte dann einfach das Wort Storgrunnen. Darauf erwiderte Tom spontan: "wenn nicht jetzt, wann dann". Wieder mal zwei mit demselben Gedanken. Wir fragten dann noch Christian, da die Fahrt zum Storgrunnen doch etwas weiter war und wir dann die ganze Nacht mit Angeln unterwegs sein würden. Aber auch Christian sagte nur "warum nicht".

Benzin genug hatten wir dabei und so machten wir uns dann mit Vollgas auf zum Storgrunnen. Ein Hotspot im Ullsfjord, der ca. eine Fahrstunde entfernt lag. Die Fahrt dorthin zog sich gewaltig und ich schaute des Öfteren auf den Kartenplotter, ob wir uns überhaupt von der Stelle bewegten und wie weit es noch war. Es war ein unbeschreiblicher Anblick auf die Schneeverhangenden Berge vom Ullsfjord heraus gesehen. Auch so ein Licht habe ich nur selten gesehen. Nach etwas über einer Stunde erreichten wir dann die Ausläufer des Storgrunnen.

Weiter geht es in den Ullsfjord rein zum Storgrunnen

Ein fantastischer Anblick vom Ullsfjord

Die lange Fahrt zum Storgrunnen wurde uns durch solch schöne Natur versüßt

Der Storgrunnen, ein riesiges Plateau im Ullsfjord, ist einer der Hotspots in der Nähe unserer Anlage. Hier werden immer Dorsche jenseits der Metermarke gefangen. Allerdings sind es die s.g Freiwasserdorsche, die von der Form her eher länglich als gedrungen sind. Gegen Mittag hatte sich hier auch schon die Besatzung von Achim versucht - jedoch ohne Erfolg. Wir wollten uns deswegen aber nicht abschrecken lassen. Auch wenn wir hier nichts fangen würden, war alleine die Fahrt dorthin, bei dieser fantastischen Nacht, einfach ein Genuss der Spitzenklasse gewesen.

Bei einer Wassertiefe von 90 Metern ließen wir unser Pilker in die Tiefe. Wir befischten eine Rinne, die sich zu einem Unterwasserberg hinzog. Die Drift war optimal gewesen, jedoch wollte sich zuerst kein Fisch überreden lassen, uns einen netten Drill zu gönnen. Also wieder eine neue Drift ansetzen und auf ein neues..... Bei der 3. Drift rumste es aber schlagartig in meiner Rute und ich wusste schon vom Wiederstand, dass das kein kleiner Fisch war, der sich da unten meinen Köder geschnappt hat.

Ich glaube, dass das eines mit der schönsten Augenblicke eines Anglers ist, wenn sich die Rutenspitze gen Wasser neigt und du weißt, es ist kein Hänger, weil da unten sich immer noch was bewegt. Das typische Nicken des Fisches, der wieder in die Tiefe will. Das ich den Fisch nicht nur gehakt hatte war mir auch klar gewesen, weil mit den Jahren merkst du das, aufgrund wie sich der Fisch da untern verhält. Ich dachte nur, hoffentlich bekommst du ihn auch nach oben, weil noch 90 Meter Wasser zwischen ihm und mir lagen. Die Bremse meiner Multi war gut eingestellt. Die Schnur und Montage vorher überprüft worden, also los geht's und das Schweinchen nach oben pumpen.

Ungefährt nach der Hälfte merkte ich, wie meine Schnur etwas nachrutschte. Im Gedanken schrie ich schon "Scheiße", weil ich dachte, das der Haken aufgeschlitzt war. Aber Gott sei Dank war er noch dran gewesen und ich pumpte ihn weiter nach oben. Auch eines mit der schönsten Augenblicke eines Anglers ist wohl der, wenn noch ca. 10 - 20 Meter Schnur von der Rolle sind und du schon mal einen Blick ins Wasser machst, ob da schon etwas sichtbar wird. Ja es wurde etwas weißes sichtbar und Tom stand schon mit dem Gaff bereit. Heraus holte ich dann einen Dorsch von 115cm Länge und einem Gewicht von 26 Pfund. Er hatte auf meinen Beifänger, einen Orangen Makk gebissen.

Danach machten wir noch einige Driften und wir konnten noch ein paar Dorsche knapp unter der Metermarke aus ihrem nassen Element zu uns ins Boot befördern. Wir fingen nicht die Massen aber so nach jeder 2. Drift fingen wir gute Dorsche um die 20 Pfund, die alle Wurmfrei waren.

Christian vor Traumkulisse um 3:15 Uhr aufgenommen

Etwas großes hatte meinen Köder genommen

Ich mit einem Dorsch von 1,15 cm und 26 Pfund

Auch Tom kratze knapp die Metermarke

So gegen 5:00 Uhr nahm der Wind wieder mehr zu und wir beschlossen zurückzufahren. Schließlich hatten wir noch mehr als eine Stunde fahrt vor uns und mussten noch den gesamten Ullsfjord überqueren. Das Wetter hielt und als wir am Eingang zu unserem Fjord ankamen, kamen uns Hein (Alexander Perte) und Nick entgegen, die auch die Nacht durchgefischt hatten, allerdings bei der Insel Karlsøya. Wir fischten dann noch gemeinsam ein paar Driften auf Steinbeisser, jedoch ohne Erfolg. Die Müdigkeit überkam uns aber dann doch, denn wir waren nun schon über 24 Stunden wach gewesen und fuhren zurück.

Vorweg genommen, war für mich dieser Tag einer der schönsten Tage von dieser Tour. Nicht wegen der guten Fangerfolge sondern wegen den ganzen Erlebnissen. Es ist einfach unbeschreiblich, die ganzen Eindrücke dieser einzigarten Natur zu verarbeiten. Sie werden mir noch lange in Erinnerung bleiben und sie haben meinen Norwegenvirus wieder erneuert und in einer ganz anderen Qualität aufleben lassen.

Nach dem Versorgen der Fische viel Tom sehr schnell ins Reich der Träume. Christian und ich waren so übermüdet gewesen, dass wir uns noch lange mit den anderen unterhielten und noch so einige Kaffee zu uns nahmen. Doch dann wollten wir uns auch mal ausschlafen, was in den letzten Tagen nicht immer der Fall gewesen war. Man vergaß hier einfach jegliches Zeitgefühl und der normale Schlafrhythmus kam total durcheinander.

Nach ein paar Stunden Schlaf erwachte ich und das Wetter hatte sich wieder verschlechtert. Draußen wehte wieder dieser starke Wind aus Südwest. Frank wollte unbedingt raus, weil er noch seinen Steinbeisser fangen wollte. Aber es war unter diesen Verhältnissen nichts zu machen gewesen und außerdem hatte ich nicht wirklich Lust gehabt, wieder im Fjord zu angeln. Auch Erich, Ulli und Christian kamen wegen dem Wind wieder rein. Ulli konnte aber noch einen schönen 85er Stonie verhaften. So warteten wir alle auf Wetterbesserung.

Ulli mit einem schönen 85er Steinbeisser

Frank und ich warten auf Wetterbesserung

Gegen Abend nahm der Wind ab und Frank stand schon fertig zur nächsten Ausfahrt bereit. Tom, der gerade erst aufgestanden war hatte noch keine große Meinung mit uns rauszufahren. So fuhren Frank und ich erstmal alleine raus. Tom wollte sich dann später von einem anderen Boot rausfahren lassen und auf dem Wasser zu uns umsteigen.

Aufgrund der noch hohen Dühnung mussten Frank und ich wieder unter Land angeln und so war dann auch die Fischausbeute - sehr schlecht. Ich hatte auch keine große Lust gehabt, weil der Fisch sich einfach nicht dort aufgehalten hatte wo wir angeln konnten. Das hatten wir ja schon in den letzten Tagen ausgiebig testen können. Ich hatte aber noch Hoffnung gehabt, dass sich das Wetter besserte und wir weiter rausfahren konnten.

Nach ein paar Stunden kam dann Killifisch zu uns gefahren. Er hatte Tom dabei und Tom stieg dann zu uns ins Boot. So war unsere Bootsbesatzung wieder komplett gewesen. Die Fänge wurden dadurch aber nicht besser, trotzdem wir sehr oft das Boot versetzten und in unterschiedlichen Tiefen und mit verschiedenen Ködern angelten. Tom merkte man auch gerade nicht die große Lust an und so fuhren wir dann gegen 23:30 Uhr zurück.


Montag 12.06.2006

Am heutigen Morgen war es sehr ruhig in unserer Hütte gewesen. Erich und Ulli waren schon mit dem Boot draußen beim Angeln, Christian übte sich am Bootssteg mit der Fliegenrute,Tom und Frank schliefen noch. Sie waren in der Nacht nochmal draußen gewesen und hatten sich mit ein paar anderen im Fjord bei der Reekerfabrik die Nacht um die Ohren gehauen - mit guten Erfolg. Sie fingen gute Dorsche und Köhler und steigerten somit unser Fangergebnis. Wir hatten eh vor gehabt, unsere Fänge zu gleichen Anteilen auf alle Teilnehmer unsere Hütte zu teilen.

Erich im Filetierhaus

Christian mit der Fliegenrute

Als der Anlagenbetreiber Laila Vestby die Benzinkanister auffüllte, bekamen wir von ihm einen guten Tipp, warum die Fische derzeit so schlecht beißen und wo wir sie jetzt vorfinden würden. Der Grund für die nicht vorhandene Beißlaune war der, dass ein Futterfisch, die Lomme, derzeit am Ablaichen ist und die Fische ihm folgten und so sehr tief stehen würde. Was speziell den Dorsch betraf. Dann würden die Fische sich jetzt bei der Untiefe "Lynksskjæret" im Lyngenfjord und vor der Insel Arnøya aufhalten und gefangen werden.

Als Ulli und Erich reinkamen und auch Tom und Frank aufgestanden waren, erzählte ich ihnen den Tipp von Laila und wir beschlossen es tagsüber bei der Untiefe zu probieren und in der Nacht wollten wir rüber zur Insel Arnøya fahren.

So fuhren wird dann zur nördlichen Spitze von Nord-Lenangen, wo der Ullsfjord und der Lyngenfjord sich treffen. Das Wetter bzw. der Wind war hart an der Grenze gewesen und wir fuhren rechts herum in den Lyngenfjord. Sicherheitshalber zogen wir es aber vor, lieber unter Land zu angeln, weil die Untiefe doch ein ganzes Stück weit entfernt, mitten im Lyngenfjord lag und wir es bei diesem Wind nicht riskieren wollten.

Die nördliche Spitze von Lenangen

Auch im Lyngenfjord wurden die Fänge nicht besser, so wie es Erich hier zeigt

Die Fischausbeute hielt sich in Grenzen. Dafür konnten wir aber die Landschaft vom Lyngenfjord heraus genießen und die Sonne kam auch immer mehr heraus. Diese Aussfahrt hatte dann auch mehr den Stellenwert "Erholungscharakter". Am späten Nachmittag fuhren wir dann wieder zur Anlage zurück und wollten uns noch etwas stärken, bevor wir dann zur Insel Arnøya fahren wollten.

Das Wetter war windtechnisch jetzt sehr gut gewesen - kaum Wind. In dieser Nacht war fast die ganze Anlage unterwegs gewesen. Einige wollten noch dem Heilbutt nachstellen und fuhren zu der ebenfalls weiter entfernten Insel Varnøya und Karlsøya. Wir fuhren aber um 23_00 Uhr mit noch zwei anderen Booten aus der Nachbarhütte rüber zur Insel Arnøya, wo sich der Fisch aufhalten sollte.


Dienstag 13.06.2006

Nach über einer Stunde Fahrt im Konvoi erreichten wir mit 4 Booten die Insel Arnøya. Jede Bootsbesatzung suchte sich vielversprechende Stellen aus und schickte ihre Pilker in die Tiefe. Es herschte eine starke Drift dort und ein Fischen in größeren Tiefen war dort nicht möglich gewesen. So suchten wir uns Plateaus um die 50 Meter aus, um es dort zu versuchen.

Aber auch hier sah es Anfangs schlecht mit den Fängen aus. Wir hatten sehr viele Hänger und verloren in dieser Nacht so viele Pilker, die wir sie sonst in der ganzen Woche nicht verloren hatten. So dümpelten wir dahin und es kam schon ein wenig Frust auf, weil wir auch hier nicht die aversierten Fische fingen. Tom und Frank meinten, dass wir es etwas näher unter Land mal versuchen sollten und dieser Tipp stellte sich dann auch als goldrichtig raus.

Wir fuhren Richtung Ufer und bei einer Wasseriefe von nur 10 Metern hatten wir sehr viel Fisch auf dem Echolot. Was heißt viel, der ganze Bildschirm war Schwarz gewesen. Wir rüsteten alle auf leichte Pilker um , max. 80 Gramm und ließen sie hinab. Kaum ins Wasser gelassen waren alle 3 Ruten von uns krumm gewesen. So etwas hatte ich bislang noch nicht miterlebt. Wir konnten förmlich spüren, wie der Pilker von einen Fisch auf den anderen viel. Wir holten im Minutentakt Dorsche größer 80 cm raus und das jeder von uns. Was mich so erstaunte war, wie diese Dorsche kämpften. So einen Kampf kannte ich bislang nur bei großen Köhlern am leichten Geschirr.

Wir telefonierten mit den anderen Booten und teilten ihnen unseren Hotspot mit. Wir machten einige Driften und immer genau an der selben Stelle krachte es an unseren Ruten. Wir kamen schon fast in einen Rausch und genossen die Drills der sehr kampfstarken Dorsche. Irgendwann verloren wir den Schwarm und leider genau zu der Zeit, als die anderen Boote eintrafen. Wir fingen dann nur noch vereinzelnd Dorsche aber unsere Pütt war auch schon mehr als voll gewesen.

Ulli und Erich fuhren auch mit nach Arnøya

Der auf der Rückfahrt angefahrene Hotspot brachte keinen Fisch. Hier am 64er

So um 4:30 Uhr beschlossen wir die Rückfahrt. Wir wollten noch auf dem Rückweg bei den Hotspots Lenangsgrunnen, Karlsøygrunnen und dem 64er ein paar Driften machen. Die angefahrenen und befischten Hotspots brachten aber keinen Fisch und so ging es zurück zur Anlage, wo wir noch eine Menge Arbeit mit dem Fliletieren hatten.

Nach mal wieder einer kurzen Nacht war heute nun unser letzter Tag angebrochen. Das Wetter hatte sich mal wieder drastisch verschlechtert. Ein sehr starker Wind machte eine Ausfahrt unmöglich. Uns kam es eigentlich gelegen, weil sich die Strapazen der Woche doch langsam bei uns bemerkbar machten. Ausserdem mussten wir noch die Boote reinigen, die nach einer Woche non-stop-Angeln dementsprechend aussahen. So ließen wir es ruhig angehen und fuhren nicht mehr raus.

Den Tag verbrachten wir dann mit dem Reinigen der Boote, dem Reinigen und verpacken unserer Ausrüstung sowie mit einem Grillen der letzten Würstchen und Steaks. Wir gaben die Boote zurück und rechneten mit Laila das verfahrene Benzin ab. Das schlug ganz schön zu Buche, bei einem Literpreis von NOK 15. Da kamen schnell mal ein paar Hundert Euronen zusammen.

Am Abend war es in der Anlage auch sehr ruhig gewesen. Ein paar Nachzügler feilten noch an ihrer Ausrüstung und waren mit dem Packen ihres Gepäcks beschäftigt. Der Wind hatte noch mehr zugenommen, dafür kam die Sonne aber wieder durch und so konnte noch das eine oder andere Foto gemacht werden.


Mittwoch 14.06.2006

Nun war der Tag der Abreise gekommen und obwohl wir uns vielleicht etwas mehr erhofft hatten bezüglich der Fischausbeute, war diese Woche doch eine tolle Tour gewesen. Alleine der Umgang unter uns, mit doch teilweise fremden Menschen, wird mir positiv in Erinnerung bleiben. Es war eine tolle Erfahrung gewesen mit den Teilnehmern diese Tour gemacht zu machen.

Der Rücktransport zum Flughafen nach Tromsö lief ohne Komplikationen ab. Am Flughafen angekommen, warteten schon unsere Nachfolger am Ausgang und man sah das Leuchten in ihren Augen. Bei der Gepäckaufgabe am Flughafen gab es keinerlei Schwierigkeiten. Ein paar von uns mussten noch ein paar Euronen zahlen, wegen Übergepäck. Ansonsten verlief der Rückflug nach Hamburg reibungslos und in Hamburg kamen sämtliche Styroporkisten mit den hart erkämpften Filets in einem Stück und ganz an.

Nach der Gepäckausgabe verlief sich alles sehr schnell und Achim holte sein Wagen vom Außenparkplatz. Holger und ich warteten mit dem ganzen Gepäck am Flughafenausgang. Die Fahrt nach Bremen bzw. Ganderkeese dauerte nicht lange und daheim angekommen, konnten wir noch die 2. Halbzeit des WM Spiels Deutschland - Polen sehen. So nah liegen doch Welten beieinander.

Folgend noch ein paar Fotos unkommentiert.....

Vielen Dank auch noch an Tom, Christian und Ulli für das teilweise zur Verfügung gestellte Bildmaterial.



Michael Becker